Gerade und verschlungene Wege
In der Tumorgesprächsgruppe sollte jeder von uns aus einem Haufen Ansichtskarten eine für sich selbst passende auswählen und sich kurz vorstellen und sagen, was uns an dem gewählten Bild anspricht. Es waren ganz verschiedene Bilder dabei. Leider mussten wir die Karten wieder zurückgeben, daher kann ich hier nur eine Beschreibung der von mir gewählten Karte liefern:
Man stelle sich ein Rapsfeld vor, strahlend gelb. Darüber ein strahlend blauer Himmel völlig wolkenlos. Durch das Rapsfeld führte ein Feld-Weg direkt zum Horizont. An der Seite stand ein einzelner Baum.
Als ich das Bild in die Hand nahm, wusste ich nicht wirklich wieso. Es war einfach ein Gefühl. Erst als ich später dazu etwas sagte, fiel mir auf, dass das Bild eine Klarheit ausdrückte. Ein klarer Himmel. Klare Farben, die positive Stimmung ausdrückten. Ein Weg ins Ungewisse zum Horizont.
Die Psychologin sagte zudem: aber auch ein schnurgerader Weg ist es....
Vielleicht ist es das, was ich mir wünsche, ein klarer Weg, ein direkter Weg aufs Ziel. Doch oft genug sind die Wege verschlungen.
Passend zum Thema haben sich vor einigen Tagen meine Haare angefangen zu kringeln. Nicht zu fassen! Dabei sagte noch die Ärztin in der Strahlentherapie, meine Haare würden glatt bleiben, und ich war selbst davon überzeugt, sie bleiben glatt. Es ist eben nicht alles gerade, manchmal geht das Leben krumme Wege. Ich bin gespannt, wo sie mich hinführen....
in: Gedanken
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