Freiberuflerin werden?
eikesmom, Freitag, 22. September 2006, 21:30
Heute hatte ich nach der Reha den ersten Arzttermin. Zum Ende des Monats läuft die Arbeitsunfähigkeit aus, und dann bin ich offiziell arbeitslos.
Bisher habe ich das immer strikt abgelehnt, aber vielleicht könnte ich doch freiberuflich tätig werden. Es besteht die Chance, dass ich dann meine Zeit besser einteilen kann, auch wenn die Arbeitszeit insgesamt sicherlich nicht gering sein wird - eine gute Auftragslage vorausgesetzt.
Ich glaube, es hat sich gerade eine Idee festgesetzt. Ich brauche noch jede Menge Informationen dazu, weiß aber auch schon, wo ich die herbekomme.
okavanga
23.09.2006 14:59
Alle Achtung, so einen Mut bewunder ich :-)
Und zu wissen, wo man die Infos herbekommt, ist doch schon mal ein guter Schritt vorwärts.
Gar nicht mutig...
Liebe Frau Okavanga, ich bin gar nicht so mutig. Ich habe mir in den letzten Tagen darüber viele Gedanken gemacht und festgestellt, dass ich den Mut zum Aufbruch in die Selbstständigkeit nicht habe. Es liegt mir einfach nicht. Aber informieren kann man sich ja mal. Denn es geht mir oft so, dass ich etwas ablehne, ohne es genau zu kennen, gerade deswegen lehne ich es ja ab - aus Angst vor dem Ungewissen. Und hinterher - in Fällen, in denen ich gezwungen war, etwas zu tun, was ich eigentlich nicht wollte, habe ich gemerkt, dass es oft gar nicht so schlimm ist, wie ich es mir ausgemalt hatte.
Jedesmal, wenn wieder etwas ansteht, denke ich wieder darüber nach, und das Einzige, was ich tun kann, ist, so viele Infos wie möglich zu sammeln, damit ich das Gefühl habe, ich hab das im Griff.
Klingt nicht gerade nach Mut, oder?
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Frust...
eikesmom, Montag, 18. September 2006, 18:54
... habe ich, wenn ich genau weiß, dass mein Sohn etwas toll finden wird, er es aber vorher total ablehnt und sich damit um eine schöne Erfahrung bringt;
... habe ich, wenn ich feststelle, dass ich was vergessen habe, und deswegen finanzielle Verluste erleide;
... habe ich, wenn sich Termine nicht sinnvoll koordinieren lassen, wenn etwas nicht so schnell funktioniert, wie ich es gerne hätte.
Und manchmal scheint sich das zu verselbständigen, wie ein Teufelskreis geht es runter in die Spirale des Frusts.
STOP!
Ich weiß, dass mein Sohn die Englisch-Schnupperstunde schön finden wird. Und wenn nicht, dann macht er es eben nicht weiter.
Ich weiß, dass ich einen unvollständigen Antrag abgeschickt habe, aber mit etwas Glück werden sie die fehlenden Angaben telefonisch nachfragen, und dann kann ich es immer noch nachliefern.
Und morgen werde ich einfach mal zum Friseur gehen und mich beraten lassen, was man denn jetzt so mit beginnenden Locken anfangen kann. Denn ich möchte doch halbwegs ansehnlich aussehen, wenn ich zum Fotografen gehe und neue Bewerbungsfotos machen lasse.
Ich habe heute viel Hausarbeit gemacht und trotzdem das Gefühl, kaum was geschafft zu haben. Ich möchte wieder eigenes Geld verdienen. Ich möchte wieder, dass die Hausarbeit nur nebenbei zum Tagesprogramm gehört, nicht hauptsächlich.
Das ist der eigentliche Grund für meinen Frust. Ich hasse es, mich nutzlos zu fühlen. Ich hasse es, wenn das, was ich kann, niemanden zu interessieren scheint. Ich hasse es, wenn es auf der Arbeitsagentur heißt, ich brauche keine Fortbildung, ich beim Lesen der Stellenanzeigen aber immer wieder denke, jetzt bräuchte ich eine. Ich hasse es, wenn Internet-Jobbörsen mich mit E-Mails zubombardieren, die eh nichts Passendes liefern. Warum gebe ich eine Region an, wenn die sich eh nicht danach richten? Was hilft mir ein toller Job in München?
Seufz!
etosha33
18.09.2006 21:45
Ich kenne das Gefühl, sich nützlich fühlen zu wollen, und zwar möglichst über das Schaffen. Trotzdem versuche ich immer wieder, auch eine gutes Gefühl aus meinem einfachen Sein zu ziehen - ich könnte mir nämlich vorstellen, dass auch dieses verwunschene Bestreben nach dem Nützlichfühlen im Körper seine Spuren hinterlässt - wenn man nicht so viel tut und macht und checkt, wie man sich vorgenommen hat, signalisiert man sich Enttäuschung über sich selbst - und damit auch über den eigenen Körper.
Schön, dass du wieder da bist, ich hab ein paarmal reingesehen und an dich gedacht. Es zieht mich irgendwie immer wieder hierher.
Deine Fotos übrigens sind wunderschön.
Liebe Grüße aus Niederösterreich!
Die Leichtigkeit des Seins
Stimmt schon, eigentlich ist es ganz leicht, einfach nur zu sein, und manchmal gelingt es mir auch, daraus ein Glücksgefühl zu ziehen. Wenn es mir gelingt, für den Moment zu leben, den Moment zu genießen - ohne an die Zukunft zu denken.
Über kurz oder lang holt sie mich ein. Man erwartet von mir, dass ich vorsorge. Aber ich denke schon, dass es vor allem überzogene Erwartungen sind, die ich selbst habe, und die andere von mir haben.
... oder umgekehrt, denn unsere hauptsächlich leistungsbezogene Eigenbewertung ist uns ja nicht selber eingefallen, sondern frühzeitig eingeimpft worden.
Ich wünsche dir trotzdem viele federleichte Momente, denn auch wenn sie kurz sind, sind sie doch sehr nahrhaft für die Seele :)
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Gerade und verschlungene Wege
eikesmom, Freitag, 15. September 2006, 00:50
In der Tumorgesprächsgruppe sollte jeder von uns aus einem Haufen Ansichtskarten eine für sich selbst passende auswählen und sich kurz vorstellen und sagen, was uns an dem gewählten Bild anspricht. Es waren ganz verschiedene Bilder dabei. Leider mussten wir die Karten wieder zurückgeben, daher kann ich hier nur eine Beschreibung der von mir gewählten Karte liefern:
Man stelle sich ein Rapsfeld vor, strahlend gelb. Darüber ein strahlend blauer Himmel völlig wolkenlos. Durch das Rapsfeld führte ein Feld-Weg direkt zum Horizont. An der Seite stand ein einzelner Baum.
Als ich das Bild in die Hand nahm, wusste ich nicht wirklich wieso. Es war einfach ein Gefühl. Erst als ich später dazu etwas sagte, fiel mir auf, dass das Bild eine Klarheit ausdrückte. Ein klarer Himmel. Klare Farben, die positive Stimmung ausdrückten. Ein Weg ins Ungewisse zum Horizont.
Die Psychologin sagte zudem: aber auch ein schnurgerader Weg ist es....
Vielleicht ist es das, was ich mir wünsche, ein klarer Weg, ein direkter Weg aufs Ziel. Doch oft genug sind die Wege verschlungen.
Passend zum Thema haben sich vor einigen Tagen meine Haare angefangen zu kringeln. Nicht zu fassen! Dabei sagte noch die Ärztin in der Strahlentherapie, meine Haare würden glatt bleiben, und ich war selbst davon überzeugt, sie bleiben glatt. Es ist eben nicht alles gerade, manchmal geht das Leben krumme Wege. Ich bin gespannt, wo sie mich hinführen....
Stimmungsbilder
eikesmom, Freitag, 15. September 2006, 00:40
Wieder daheim ...
eikesmom, Mittwoch, 13. September 2006, 23:37
... nach einer Odyssee durch Niedersachsen! Der InterCity 2311 war bereits kurz vor Bremen, als er auf der Strecke anhielt.
In der 1. Durchsage hieß es, der Halt sei unplanmäßig, und der Grund dafür bisher nicht bekannt.
Nach vielleicht 5 Minuten kam die 2. Durchsage: "Schlechte Nachrichten. Auf der Strecke nach Bremen ist kein Zugverkehr aufgrund eines Oberleitungsschadens mehr möglich." Der Zug müsse zurück nach Hamburg-Harburg, und dort müsse man weitersehen.
Es gingen viele Minuten ins Land, bevor der Zug sich rückwärts in Bewegung setzte. Im Bahnhof Harburg sah ich Mitreisende, die spontan entschlossen den Zug verließen und ihren eigenen Weg suchten. Inzwischen wurde ein neuer Plan durchgegeben: Der IC 2311 sollte nach Hannover und danach direkt nach Dortmund weiterfahren, die Halte Bremen, Münster und Osnabrück fielen aus. Reisende, die nach Bremen wollen, müssten in Hannover aussteigen und einen anderen Zug nach Bremen nehmen. Nun ja, zwischen Hannover und Bremen fahren ja ständig Züge, da sollte es ja wohl einen passenden für mich geben. Der Weg nach Hannover zog sich endlos. Weil der Zugführer mit der Strecke nicht vertraut war, durfte er nur langsam fahren. Außerdem musste er zweimal halten, um schnellere Züge vorbeizulassen. Nach zweieinhalb Stunden erreichten wir Hannover. Bis dahin war man beschäftigt, Gutscheinkarten auszugeben und Infos über mögliche Anschlusszüge herauszusuchen, die sich aber immer wieder änderten, weil die Fahrt nach Hannover immer länger dauerte.
Schließlich waren wir da, und sehr viele Reisende verließen den Zug, um sich auf den Weg nach Bremen zu machen. Der Bahnsteig 12 war gerammelt voll und ich fürchtete schon, im Regionalexpress keinen Sitzplatz mehr zu bekommen, aber das Glück war mir wieder hold. Der Regionalexpress fuhr schneller als der IC, holte fast 10 Minuten Verspätung wieder raus.
Vier Stunden später als eigentlich mal geplant kam ich in Bremen an. Zu einer Weiterfahrt mit der DB hatte ich keine Lust mehr - Mann und Sohn erwarteten mich in Bremen, um mich im Auto mit nach Hause zu nehmen!