Frust...
eikesmom, Montag, 18. September 2006, 18:54
... habe ich, wenn ich genau weiß, dass mein Sohn etwas toll finden wird, er es aber vorher total ablehnt und sich damit um eine schöne Erfahrung bringt;
... habe ich, wenn ich feststelle, dass ich was vergessen habe, und deswegen finanzielle Verluste erleide;
... habe ich, wenn sich Termine nicht sinnvoll koordinieren lassen, wenn etwas nicht so schnell funktioniert, wie ich es gerne hätte.
Und manchmal scheint sich das zu verselbständigen, wie ein Teufelskreis geht es runter in die Spirale des Frusts.
STOP!
Ich weiß, dass mein Sohn die Englisch-Schnupperstunde schön finden wird. Und wenn nicht, dann macht er es eben nicht weiter.
Ich weiß, dass ich einen unvollständigen Antrag abgeschickt habe, aber mit etwas Glück werden sie die fehlenden Angaben telefonisch nachfragen, und dann kann ich es immer noch nachliefern.
Und morgen werde ich einfach mal zum Friseur gehen und mich beraten lassen, was man denn jetzt so mit beginnenden Locken anfangen kann. Denn ich möchte doch halbwegs ansehnlich aussehen, wenn ich zum Fotografen gehe und neue Bewerbungsfotos machen lasse.
Ich habe heute viel Hausarbeit gemacht und trotzdem das Gefühl, kaum was geschafft zu haben. Ich möchte wieder eigenes Geld verdienen. Ich möchte wieder, dass die Hausarbeit nur nebenbei zum Tagesprogramm gehört, nicht hauptsächlich.
Das ist der eigentliche Grund für meinen Frust. Ich hasse es, mich nutzlos zu fühlen. Ich hasse es, wenn das, was ich kann, niemanden zu interessieren scheint. Ich hasse es, wenn es auf der Arbeitsagentur heißt, ich brauche keine Fortbildung, ich beim Lesen der Stellenanzeigen aber immer wieder denke, jetzt bräuchte ich eine. Ich hasse es, wenn Internet-Jobbörsen mich mit E-Mails zubombardieren, die eh nichts Passendes liefern. Warum gebe ich eine Region an, wenn die sich eh nicht danach richten? Was hilft mir ein toller Job in München?
Seufz!
etosha33
18.09.2006 21:45
Ich kenne das Gefühl, sich nützlich fühlen zu wollen, und zwar möglichst über das Schaffen. Trotzdem versuche ich immer wieder, auch eine gutes Gefühl aus meinem einfachen Sein zu ziehen - ich könnte mir nämlich vorstellen, dass auch dieses verwunschene Bestreben nach dem Nützlichfühlen im Körper seine Spuren hinterlässt - wenn man nicht so viel tut und macht und checkt, wie man sich vorgenommen hat, signalisiert man sich Enttäuschung über sich selbst - und damit auch über den eigenen Körper.
Schön, dass du wieder da bist, ich hab ein paarmal reingesehen und an dich gedacht. Es zieht mich irgendwie immer wieder hierher.
Deine Fotos übrigens sind wunderschön.
Liebe Grüße aus Niederösterreich!
Die Leichtigkeit des Seins
Stimmt schon, eigentlich ist es ganz leicht, einfach nur zu sein, und manchmal gelingt es mir auch, daraus ein Glücksgefühl zu ziehen. Wenn es mir gelingt, für den Moment zu leben, den Moment zu genießen - ohne an die Zukunft zu denken.
Über kurz oder lang holt sie mich ein. Man erwartet von mir, dass ich vorsorge. Aber ich denke schon, dass es vor allem überzogene Erwartungen sind, die ich selbst habe, und die andere von mir haben.
... oder umgekehrt, denn unsere hauptsächlich leistungsbezogene Eigenbewertung ist uns ja nicht selber eingefallen, sondern frühzeitig eingeimpft worden.
Ich wünsche dir trotzdem viele federleichte Momente, denn auch wenn sie kurz sind, sind sie doch sehr nahrhaft für die Seele :)
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