Lebenslauf - des Lebens Lauf
Damals, als ich gerade mit meinem Studium fertig war und meine ersten Bewerbungen schrieb, hieß es, man müsse (im Vorstellungsgespräch) wissen, wo man in 10 Jahren stehen wolle. Ich habe mit dieser Vorwegnahme der Zukunft schon immer ein Problem gehabt. Warum soll ich wissen, was in 10 Jahren ist? Okay, Ziele sollte ein Mensch schon haben, aber diese konnte ich nie so konkret formulieren für einen Zeitpunkt so weit in der Zukunft. Ich möchte eine sinnvolle Arbeit tun und damit Geld verdienen, von dem ich dann leben kann. Ich möchte, dass andere Menschen und ich selbst von meiner Arbeit profitieren. Ich möchte gewissermaßen in einem gewissen Rahmen zur Erniedrigung der Entropie beitragen. ;-)
Dieses Ziel habe ich nicht nur für die nächsten 10 Jahre, sondern für mein ganzes Leben, das, wie ich hoffe, noch länger als 10 Jahre andauern wird.
So wenig konkret meine Zielvorstellungen zu sein scheinen, desto mehr kommt mir der Lauf des Lebens auch wie ein Schicksal vor. Es ist zwar manchmal so, dass man sich ohnmächtig fühlt, so als ob man auf einem Schlitten sitzt, den man nicht steuern kann oder eben nur gering. Aber nur manchmal. Im Großen und Ganzen bin ich doch zufrieden mit der Entwicklung meines Lebens. Ich kann nicht sagen, dass ich hier oder da etwas anders hätte machen sollen. Wieder vor die Wahl gestellt, würde ich bestimmt alles genauso machen.
Wem geht es denn nicht so? Jedes Leben ist doch individuell und das, was man erlebt, prägt einen, macht einen zu dem Menschen, der man ist. Daher kann ich gar nicht anders als zu sagen, ich würde alles wieder genauso machen.
Man hat mich gefragt, wie ich zu meinen Entscheidungen komme. Dieser Jemand hat erkannt, dass ich sowohl Kopf- als auch Bauchentscheider bin und fragte mich, wie das zusammen passt. Ganz einfach eigentlich: Solange es Fakten zu bewerten gibt, wäge ich diese ab. Wenn es nicht genügend Fakten gibt, um eine Situation hinreichend zu beurteilen, entscheidet der Bauch.
in: Gedanken
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Wunderschönes Wochenende
Ich habe ein wunderschönes Wochenende im Kreise meiner Familie verbracht. Das Zuhause meiner Mutter war richtig voll Menschen, die ich alle sehr gerne mag.
Mein Sohn war traurig, als es hieß, wir wollen wieder nach Hause fahren.
Inzwischen wissen ja alle über meinen Krebs Bescheid, und die meisten nehmen es auch so wie es ist. So wie ich eben damit umgehe. Aber es gibt auch Menschen, die immer noch sehr betroffen sind und mir auch ihre Gefühle deutlich zeigen, Menschen, die schwerer daran zu knabbern haben als ich selbst.
Ich kann das gut nachempfinden - wenn mein Kind krank ist, leide ich mit, ich mache mir Gedanken. Ich denke oft, ach könnte ich die Krankheit meines Kindes auf mich nehmen. Nun ist mein Sohn glücklicherweise gesund, und inzwischen ist er auch alt genug zu verstehen, was alles sein muss und was alles nicht mehr geht.
in: Nahezu Belangloses
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