Was ist wichtiger?
Heute geriet ich in eine Diskussion, in der es um die Frage ging, was einem wichtig ist. Nach der Bestrahlung hatte ich die leitende MTA auf meine Kurzatmigkeit angesprochen. Mir war schon klar, dass ich die Geschichte ausführlich mit einem Arzt besprechen muss, was aber heute nicht ging. Ich wollte ja eigentlich nur eine Idee bekommen, ob das an der Bestrahlung liegt. Hätte ja sein können, dass sie sagt, ja, das ist bei allen Patienten so, dass sie unter der Bestrahlung kurzatmig werden oder so. Nun ja, ich hätte es wohl gar nicht ansprechen sollen, es sei denn, ich habe soviel Zeit, um auf den Arzt zu warten. Natürlich ist mir klar, dass MTAs keine Diagnosen stellen können. Allerdings finde ich die Aussage, wenn ich heute nicht auf den Arzt warten kann, kann es nicht so schlimm sein, nicht ganz fair. Ich muss schließlich meinen Sohn aus dem Kindergarten abholen, und dafür musste ich eben den Zug um 14:10 Uhr bekommen. Da kann ich nicht auf den Arzt warten, der erst um 14 Uhr aus einer Besprechung kommt!

Dann hieß es, viele der Krebspatientinnen hätten das Problem, dass sie sich selbst zu wenig wichtig nehmen. Klar, sowas habe ich schon gehört. Das kann aber doch nicht bedeuten, dass ich nun alles andere stehen und liegen lasse, dass ich meinen Sohn nicht abhole, weil ich mich selbst wichtiger nehmen muss! Das hieße ja, sich genauso zu verhalten wie die Krebszelle, die sich ohne Rücksicht immer weiter teilt und das Gewebe zerstört, in das sie eingebettet ist.

Jedenfalls habe ich gesagt, die Beschwerden sind nicht sooo schlimm, dass ich dafür mein Kind versetze! Ich vermute mal ganz stark, sie hat keine Kinder. Sonst hätte sie sowas nicht gesagt....
in: Brustkrebs
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