OP oder doch nicht - ja nein vielleicht...
Keine Ahnung, wie ich diesen Beitrag überschreiben soll.
Am 12.12. ging ich ins Krankenhaus zur OP. Zumindest war es so geplant. Zunächst einmal mussten beim Empfang die Formalitäten erledigt werden. Die Frage "Sind sie privat versichert?" brachte mich innerlich schon auf die Palme. Wer weiß, ob man mit mir anders umgegangen wäre, wenn ich privat versichert gewesen wäre? Dann schickte man mich auf die Station oben in der Frauenklinik.
Warten im Aufenthaltsraum.
Dann hieß es, sie hätten dort keine Betten frei, ich müsse in die Innere Medizin, 2 Häuser weiter. Fahrstuhl wieder runter, raus, rechts 100 Meter, durch das Hauptgebäude durch, weiterfragen, am Ende wieder raus ins nächste Gebäude. Den langen Gang runter, nach oben in die 2. Etage, durch eine andere Station hindurch, den Gang wieder zurück und ich bin da.
Warten am Ende des Ganges.
Einzug ins Zimmer. Dort liegen bereits 2 alte Damen, die nicht mehr gut zu Fuß sind.
Es heißt, meine OP sei um 10 Uhr angesetzt.
Ich hole ein Taschenbuch aus der Tasche, beginne es zu lesen.
Die Zeit verrinnt.
Um meine Mitpatientin nicht bei ihrer Toilette zu stören, setze ich mich auf den Stuhl auf dem Gang und lese weiter.
10 Uhr ist vorbei und nichts ist passiert.
Kurz vor elf bekomme ich meine Thrombosestrümpfe, etwas später Kliniknachthemd, Einmalslip und Vorlage. Kurz vor halb zwölf werde ich von zwei Pflegern abgeholt. Mein Bett wird in einen Krankenwagen geschoben, es geht zurück in die Frauenklinik, wo ich operiert werden soll. Dort werde ich erstmal im Aufwachraum geparkt. Man sagt mir, es wird aber noch eine Weile dauern. Wie lange denn?, frage ich. Nach einem Blick auf den Plan antwortet der Anästhesiepfleger: 2 Stunden.
ZWEI STUNDEN!
Nach einer Viertelstunde ist es aber plötzlich schon soweit. Auf dem Gang wechsele ich von meinem Bett auf den OP-Tisch. Der ist kalt. Ich werde nur mit 2 Lagen Tüchern zugedeckt und zittere wie Espenlaub. Nicht nur wegen der Kälte, sondern auch vor Aufregung. Die Beruhigungstablette habe ich bis dato noch nicht bekommen. Im OP-Vorraum bereitet der Anästhesist alles für die Narkose vor. Ich sag ihm noch, er muss den rechten Arm nehmen, da links die Achsellymphknoten entfernt wurden. Ich strecke den rechten Arm aus. Da heißt es plötzlich, ein Notfall sei dazwischen gekommen, der vorgezogen werden muss. Ich gehe wieder zurück in mein Bett, welches die paar Minuten unter der Wärmelampe stand und jetzt schön kuschelig warm ist.
Ich werde wieder in den Aufwachraum geschoben und bekomme die Beruhigungstablette. Eine halbe Stunde später schlafe ich davon ein.
So gegen halb zwei wurde ich wieder wach. Es war nichts weiter passiert. Kurz vor zwei kam der Chirurg höchstpersönlich zu mir und sagte, dass das heute nichts mehr wird.
Einundzwanzig, zweiundzwanzig ... ganz ruhig ... ach ja, ich hab ja auch noch die Beruhigungstablette intus, ich muss also nicht ausflippen!
Er würde ja durchaus bis 22 Uhr operieren ...blabla.... aber es sei kein Pflegepersonal da... blabla .... sie mussten einige Kürzungen hinnehmen und Personal entlassen .... blabla...

Verdammt nochmal &§$%&§&(§&§(§&
Ich kochte vor Wut und hätte am liebsten jemanden verprügelt. Vielleicht kaufe ich mir doch noch mal einen Sandsack, häng den auf dem Dachboden auf, und immer, wenn mich die Wut packt, hau ich dem Sandsack eine rein!

Man versprach mir die OP am folgenden Montag, gleich als erste.
Ich werde wieder zurück gekarrt in die Innere Medizin, rufe meinen Mann an, dass der mich abholt. Um halb vier ist er da.

Am Wochenende kam dann noch alles ganz anders. Den Samstag nutzte ich für Weihnachtseinkäufe in der Stadt. Stand in überfülltem Zug, bummelte durch die überfüllte Innenstadt.
Am Abend ging es dann los. Durchfall. Erbrechen. Stundenlang bis tief in die Nacht. Kreislaufprobleme. Wenn es in den Ohren rauscht, muss man sich schnell hinlegen. Ansonsten fällt man hin.
Mit der OP am Montag war es nun Essig. Durch den Magen-Darm-Infekt habe ich 3,5 kg abgenommen. Erst ein paar Tage später war ich soweit auf dem Damm, dass ich sagen könnte, jetzt können sie mich operieren.
Die OP-Termin-Auswahl wurde nun immer "prickelnder". 23.12. oder 29.12. Ich hab mich dann dafür entschieden, Weihnachten geruhsam mit meinen Lieben zu verbringen und erst kurz vorm Jahreswechsel ins Krankenhaus zu gehen.
Es bleibt spannend.....
in: Medizinische Untersuchungen
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( 4 Kommentare )

 
 
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