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... Jahre wäre sie heute geworden.
Sie war schon für mich da, als ich ein ganz kleines Baby war. Sie machte sich Sorgen um mich, ganz viele Jahre lang, weil sie einmal nicht aufgepasst hatte und ich aus dem Kinderwagen fiel. Und war dann stolz auf mich, als sie feststellte, dass ich offensichtlich keinen Schaden genommen hatte ;-).
Oft verbrachte ich meine Ferien bei ihr. Immer, wenn sie mich ansah, lächelte sie. Zumindest kann ich mich nicht mehr an etwas anderes erinnern. Und ihr Lächeln schaute auch aus ihren kleinen Augen. Manchmal war es ein verschmitztes Lächeln, wenn sie aus ihrer Jugendzeit erzählte, von dem Burschen, den sie gern hatte und jenem anderen, den sie hätte heiraten sollen, damit sie finanziell ausgesorgt hätte.
Aber sie hat aus Liebe geheiratet. Ihr Mann starb in den letzten Tagen des Krieges, ließ sie mit drei Kindern zurück, wovon eines gerade erst geboren war und seinen Vater niemals kennenlernte. Aber sie schaffte es, ihre Kinder großzuziehen, sie wurde sehr alt und durfte sogar Ururenkel kennenlernen.
Ich erinnere mich an einen runden Geburtstag (der 85. muss es gewesen sein), zu dem der Bürgermeister kam, und die gesamte Familie versammelt war. Damals dachte ich - wie schön ist es, wenn die gesamte Familie zusammenkommt, um den Geburtstag einer alten Dame zu feiern, ihrer Mutter, Oma, und Uroma. Damals dachte ich, wenn ich einmal alt bin, möchte ich es auch so haben. Damals entstand mein Wunsch nach Kindern.
Ein Kind ist es geworden, mehr wird es leider nicht geben. Und ob ich mal so alt werde wie meine geliebte Oma M., steht in den Sternen. Fast hat sie die 99 erreicht.
in: Gedanken
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Mammographie
Am Freitag hatte ich mir freigenommen. Ich hatte den jährlichen Termin beim Radiologen. Es hat sich so ergeben, dass es immer im Dezember ist, vor Weihnachten.
Natürlich wäre es möglich, den Termin auf den Januar zu verschieben, damit nicht immer die Vorweihnachtszeit gedanklich verbunden ist mit der Krebsgeschichte. Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob das gut wäre.
Planning for success - wenn die Mammographie ergibt, dass alles okay ist, kann ich Weihnachten in Ruhe genießen. Wenn nicht, dann ist es eh wurscht. Ich habe durchaus schöne Erinnerungen an das Weihnachten 2005 - trotz der Diagnose.
Es ist alles gut - Freitag war ich da in der neuen Radiologenpraxis, da mein vorheriger Radiologe sich zur wohlverdienten Ruhe gesetzt hat.
Aber ich traf ein bekanntes Gesicht - eine Röntgenassistentin ist in die neue Praxis gewechselt.
Alles prima, keine Veränderungen zu letztem Mal - Weihnachten kann kommen!
in: Medizinische Untersuchungen
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Adventsstress
Die Adventszeit sollte eigentlich die Zeit sein, in der man einen Gang zurückschaltet, sich besinnt. Ist mir jedoch noch nie so gelungen. Regelmäßig ab Mitte November steigt der Stresspegel.
Im Job türmt sich mehr Arbeit als sonst, weil viele zum Jahreswechsel schnell noch übrig gebliebene Gelder in Aufträge stecken.
Weihnachtsfeiern in der Firma, in der Schule, Adventsbasar in der Schule. Weihnachtsgeschenke? Hm, ich bewundere die Menschen, die sich frühzeitig Gedanken machen und Mitte November schon alles beisammen haben. Mitte November - frühestens - fällt mir ein, ach ja, ist ja bald Weihnachten. Und wenn ich dann anfange zu planen, stelle ich fest, es gibt kaum noch einen Tag für mich, an dem ich keine Verpflichtungen habe. Und wenn es denn ein paar Tage geben sollte, werde ich garantiert krank.
Und dann schaffe ich es auch immer wieder, mir noch mehr Verpflichtungen aufzuhalsen - beispielsweise backen mit den Kindern in der Schule. DAS - muss ich zugeben - war einfach toll. Zusammen mit 2 anderen Müttern habe ich Teig vorbereitet, und in der Schulküche haben wir zusammen mit den Kindern den Teig ausgerollt, Stutenkerle geformt, und die Kindern haben nach Herzenslust mit Mandeln, Silberperlen, Rosinen, Schokostreusel, Liebesperlen, Haselnüssen und Hagelzucker verziert. Es geht einem das Herz auf, wenn die Kinder einen anstrahlen und sagen, dass ihnen das prima gefallen hat. Und mein Sohn meinte, jetzt, da wir wissen, wie es geht, können wir das zuhause nochmal machen.
Morgen backen wir Kekse, am Wochenende vielleicht nochmal Stutenkerle.

Vielleicht ist es ganz gut so, dass die Tage so ausgefüllt sind, ich komm gar nicht auf die Idee, Angst zu bekommen - vor der Mammografie, die nächste Woche wieder mal ansteht.
in: Alltaegliches
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Trick 17
Heute war ich nun in der Praxis zur ersten Eigenblutspritze. Normalerweise machen das da die Arzthelferinnen. Man fragte mich, ob das okay sei. Nun ja, sag ich, ich hab keine guten Venen mehr, der linke Arm ist tabu, mir ist es egal, wer es macht, Hauptsache er/sie versteht sein Handwerk.
Der erste Versuch in der Armbeuge lieferte kein Blut. Der zweite Versuch aus dem Handrücken lieferte auch keins. Da wurde mir schwummrig. Ich wurde in die Horizontale verfrachtet, und der Doktor wurde geholt. Seit einiger Zeit ist da ein neuer Arzt in der Praxis, den ich noch nicht kennengelernt hatte. Heute habe ich ihn dann kennengelernt. Und er hatte einen Trick 17 auf Lager: Nitrospray.
Es wurde beschlossen, die Vene am Handgelenk zu nehmen. Nitrospray drauf, eine Minute wirken lassen, desinfizieren und mit Butterfly 2 ml Blut abgenommen, fertig!
Geht doch!
in: Medizinische Untersuchungen
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