Darmspiegelung
eikesmom, Freitag, 19. Januar 2007, 19:12
Ich hatte mir gestern für diese Untersuchung freigenommen. Der Termin war zwar erst am Nachmittag, aber ich musste ja die Darmvorbereitung am Vormittag fortsetzen. Am Tag zuvor habe ich die 2 Liter Abführlösung innerhalb von 2 Stunden getrunken. Zuerst ging es ganz gut. Ich fand auch den Geschmack nicht schlimm. Zum Ende hin hing es mir allerdings doch zum Hals raus. Die kühlschrank-kalte Lösung senkte meine Körpertemperatur bestimmt um ein halbes Grad (gefühlt), mir war kalt, ich war müde und hatte das Gefühl, es passt nichts mehr rein in meinen Magen. Später habe ich gelesen, dass der Magen im Schnitt 2 Liter fassen kann. Diese Grenze habe ich vorgestern mal ausgetestet. Ich kann es bestätigen. Der letzte Schluck wollte oben wieder raus, und nur mit äußerster Konzentration war er drinzubehalten - die ganze Prozedur wäre sonst umsonst gewesen!
Die zweite Ration habe ich dann auf 4 Stunden verteilt, außerdem hatte ich das Gefühl, es läuft nur so durch mich hindurch.
Ich habe die gesamte Menge tapfer geschluckt, also konnte der Untersuchung nichts mehr im Wege stehen - es sei denn, ein Orkan.
Gegen Mittag machte ich mir Gedanken: Was, wenn die jetzt aus der Praxis anrufen und den Termin absagen, wegen Sturm? Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, weshalb. Aber ich war irgendwie durch den Wind.
Die Untersuchung fand im Keller des Gebäudes statt, dort gab es ein extra Wartezimmer. Ich saß da ganz allein, direkt an der Heizung unter dem Fenster, aus dem ich rausschaute und sah, wie der Sturm zunahm und Äste herumflogen. Aber drinnen war alles friedlich und ruhig.
Ich wurde schließlich aufgerufen und bekam eine Spritze in die Vene des rechten Handrückens, da die Vene in der Armbeuge ja nicht mehr geht. Schon eine Minute später würde mir schwummrig, und dann war ich im Tiefschlaf. Ich wachte auf, ganz woanders, auf einer Liege (wo ich mich zuvor entkleidet hatte), hörte die Stimme meines Sohnes. Ich war noch gar nicht richtig wach, so dass man mir beim Anziehen helfen musste. Dabei sagte mir die Arzthelferin, dass alles in Ordnung sei mit meinem Darm. Puh!
Meine Familie geleitete mich zum Auto, und dann ging es schon nach Hause.
Fazit: Die Angst vor der Koloskopie ist unbegründet - man suche sich einfach einen Arzt, der einen ins Reich der Träume schickt. War alles halb so wild!