2. Chemo
Gestern am Freitag hat es nun geklappt mit der zweiten Chemo.

Wir waren wieder einmal in der Kinderklinik zum Blutbild, diesmal mussten sie mir zwei Gläschen voll machen, weil die Ärztin noch den Entzündungswert angefordert hat. Das war wieder mal eine Melkaktion! Morgens, wenn man so aus der Kälte kommt, sind die Finger ja nicht so gut durchblutet.

Danach sollte ich ja noch zum Röntgen der Lunge. Wir waren um 8 Uhr da, Termin war 8:15, aber wir mussten noch länger warten. Aber es war eine gemütliche Warteecke dort mit Zeitungen. Und es war interessant zu beobachten, wie die Mitarbeiter und Ärzte vorbeiströmten. Wir wurden Zeugen einer Auseinandersetzung, konnten aber nicht feststellen, worum es ging. Geht mich ja auch nix an... Ich stelle immer wieder fest, auch die Halbgötter in Weiß sind auch nur Menschen.
Nach dem Röntgen mussten wir noch etwas warten, bis das Bild fertig und vom Arzt begutachtet war. Es war schließlich alles in Ordnung, und wir konnten rüber in die Frauenklinik.

Dort wurde ich wieder gewogen: 65 kg, 2 kg weniger als bei der letzten Chemo. Die Schwester meinte, mehr dürfe ich aber nicht abnehmen! Nun ja, solange es mir gut geht, darf es auch weniger sein. Die Infusionslösung wird ja immer erst bestellt, wenn ich da bin und gewogen wurde. Aus der Körpergröße und dem -gewicht berechnen sie die nötige Menge und Konzentration.

Diesmal bekam ich die Braunüle in die Armbeuge. Ist etwas unangenehm, weil man den Arm nicht knicken kann für knapp drei Stunden. Nun kannte ich das Procedere ja schon. Ich hatte mir ein Buch mitgebracht (Die weise Frau), damit ich was zu lesen hatte. Mein Mann war schon verschwunden, bevor ich die Braunüle bekam, er guckt sich das nicht gerne an.

Die Schwester Andrea kam zwischendurch mal zu mir und zeigte mir ein Buch "Als der Mond vor die Sonne trat", da geht es auch um eine Mutter, die Brustkrebs bekam, und zwei Kinder im Alter von 5 und 8 Jahren hatte. Die Geschichte kannte ich schon. Dort erklärt der Opa der Kinder ihnen anhand eines Aquariums mit bunten Fischen, wie die Operation, die Chemotherapie und die Strahlentherapie funktioniert. So ähnlich hatte ich Eike das auch erklärt. Schwester Andrea sagte auch, es sei das beste, ganz normal damit umzugehen, und wenn die Kinder merken, dass man selbst entspannt ist, und das alles seinen normalen Weg geht, dann kommen die damit auch klar.

Nachdem ich dort im Krankenhaus noch was gegessen und meine erste Tablette gegen die Blasenentzündung genommen hatte, fuhren wir nach Hause. Mein Mann hat dann noch richtig Mittagessen für uns gekocht, und ich habe auch mit Appetit gegessen. Ich hatte das Gefühl, diesmal geht es mir nicht so schlecht wie letztes Mal. Am Nachmittag habe ich geschlafen, und auch danach hatte ich so gut wie kein Übelkeitsgefühl! *freu*

Auch heute geht es mir einigermaßen gut. Wenn das jetzt immer so ist, dann wäre das klasse!
in: Brustkrebs
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