Darmspiegelung
Ich hatte mir gestern für diese Untersuchung freigenommen. Der Termin war zwar erst am Nachmittag, aber ich musste ja die Darmvorbereitung am Vormittag fortsetzen. Am Tag zuvor habe ich die 2 Liter Abführlösung innerhalb von 2 Stunden getrunken. Zuerst ging es ganz gut. Ich fand auch den Geschmack nicht schlimm. Zum Ende hin hing es mir allerdings doch zum Hals raus. Die kühlschrank-kalte Lösung senkte meine Körpertemperatur bestimmt um ein halbes Grad (gefühlt), mir war kalt, ich war müde und hatte das Gefühl, es passt nichts mehr rein in meinen Magen. Später habe ich gelesen, dass der Magen im Schnitt 2 Liter fassen kann. Diese Grenze habe ich vorgestern mal ausgetestet. Ich kann es bestätigen. Der letzte Schluck wollte oben wieder raus, und nur mit äußerster Konzentration war er drinzubehalten - die ganze Prozedur wäre sonst umsonst gewesen!
Die zweite Ration habe ich dann auf 4 Stunden verteilt, außerdem hatte ich das Gefühl, es läuft nur so durch mich hindurch.
Ich habe die gesamte Menge tapfer geschluckt, also konnte der Untersuchung nichts mehr im Wege stehen - es sei denn, ein Orkan.
Gegen Mittag machte ich mir Gedanken: Was, wenn die jetzt aus der Praxis anrufen und den Termin absagen, wegen Sturm? Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, weshalb. Aber ich war irgendwie durch den Wind.
Die Untersuchung fand im Keller des Gebäudes statt, dort gab es ein extra Wartezimmer. Ich saß da ganz allein, direkt an der Heizung unter dem Fenster, aus dem ich rausschaute und sah, wie der Sturm zunahm und Äste herumflogen. Aber drinnen war alles friedlich und ruhig.
Ich wurde schließlich aufgerufen und bekam eine Spritze in die Vene des rechten Handrückens, da die Vene in der Armbeuge ja nicht mehr geht. Schon eine Minute später würde mir schwummrig, und dann war ich im Tiefschlaf. Ich wachte auf, ganz woanders, auf einer Liege (wo ich mich zuvor entkleidet hatte), hörte die Stimme meines Sohnes. Ich war noch gar nicht richtig wach, so dass man mir beim Anziehen helfen musste. Dabei sagte mir die Arzthelferin, dass alles in Ordnung sei mit meinem Darm. Puh!
Meine Familie geleitete mich zum Auto, und dann ging es schon nach Hause.
Fazit: Die Angst vor der Koloskopie ist unbegründet - man suche sich einfach einen Arzt, der einen ins Reich der Träume schickt. War alles halb so wild!
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4 Liter
Ich gehöre zu der Sorte Mensch, der fast nie Durst hat. Ich trinke, wenn es hochkommt, vielleicht einen Liter pro Tag. Man legt mir nahe, mindestens 2 Liter täglich zu trinken. Ich vergesse es meistens einfach. Ich denke einfach nicht dran.
Nächste Woche muss ich innerhalb eines Nachmittags und des darauffolgenden Vormittags insgesamt 4 Liter einer Lösung zum Abführen trinken - für die Darmspiegelung.
Daher muss ich mir einen Plan machen. Mit Erinnerungsfunktion im PC und auf dem Handy. Im Halbe-Stunden-Takt kommt dann die Aufforderung "TRINKEN!" - und dazwischen werde ich dann wohl auf dem stillen Örtchen sitzen.

4 Liter - da fällt mir diese kleine Rätselaufgabe ein, bei der man ein 5-Liter-Gefäß und ein 3-Liter-Gefäß zur Verfügung hat und damit exakt 4 Liter abmessen soll, ohne Schätzen. Ist sicher wohlbekannt. Oder?
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Habe einen Brief bekommen
Meine Hausärztin hat eine neue Praxis übernommen, in einem anderen Ort. Allen ihren Patienten hat sie einen Brief geschrieben, in dem sie ihre Gründe für ihren Schritt darlegt. Ich kann sie sehr gut verstehen, obwohl ich ein wenig traurig darüber bin - daher überlege ich noch, ob ich nicht weiterhin zu ihr gehen sollte. Aber es ist schon ein Unterschied, wenn man 20 km in die nächste Stadt fahren muss, anstatt hier am Ort zum Arzt zu gehen.

Dem Brief beigefügt war ein Zitat von André Gide, in dem er die Krankheit als Schlüssel bezeichnet.
Ich frag mich dabei allerdings immer, welche Wahrheit mir verschlossen bleibt bei dem Lebensweg, den ich nehme. Ich werde es nie wissen. Durch meine Krankheit habe ich viele neue Wahrheiten kennengelernt, und ich bin dankbar dafür. Es sind eben jene, zu denen ich den Schlüssel gefunden habe.
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E-Mail...
...über blogscout geht wieder!
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Ein neues Jahr
Nun ist es da, das neue Jahr. Das alte ist vergangen. Vergessen werde ich es wohl nie - aber durchaus auch wegen vieler positiver Erlebnisse, nicht nur wegen der negativen.
Dieses Jahr wird mein Jahr werden, daran glaube ich ganz fest!
in: Nahezu Belangloses
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