Wer misst, misst Mist
Von gestern mittag bis heute morgen von einer kleinen Kiste geärgert worden.
Und diese Kiste behauptet jetzt, ich habe einen erhöhten Blutdruck. Ich soll Betablocker einnehmen.
Ich kann es noch gar nicht glauben. War mein Blutdruck vielleicht nur deshalb erhöht, weil mich diese Kiste geärgert hat? Schon mein Physiklehrer sagte damals: Wer misst, misst Mist. Das Experiment beeinflusst das Ergebnis.
Fragt sich nur, wieviel.
Ich habe mich darauf eingelassen, weil mir der Arzt Vertrauen einflößt. Es gibt da zwar so Kleinigkeiten, die einen nachdenklich machen könnten.
Zum Beispiel, dass man heute meine Blutwerte suchte und sie unter dem Namen eines anderen Patienten fand, einem Namen, der sich von meinem um ganze 2 Buchstaben unterscheidet, schön verteilt auf Vorname und Nachname. Noch dazu der Geburtsmonat übereinstimmte. Der junge Mann war am gleichen Tag dort in der Praxis. Vielleicht habe ich ihn sogar gesehen. Einen Unbekannten. Vielleicht würden wir uns bestens verstehen - wir haben ja das gleiche Sternzeichen :)
Wieso sie jetzt sicher sind, dass die Werte nun zu mir gehören, entzieht sich meinem Verständnis. Wenn die Blutwerte jetzt etwas Dramatisches angezeigt hätten, hätte ich sicher auf einer zweiten Untersuchung bestanden. Aber die Blutwerte sehen genauso aus, wie ich sie erwartet habe. Mitsamt dem eigentümlich niedrigen Cholesterinwert, den ich schon immer hatte. Das ist quasi wie ein Muttermal.
Trotzdem fühle ich mich dort gut aufgehoben. Ist einfach ein Bauchgefühl. Und auf meinen Bauch - so habe ich beschlossen - werde ich öfter hören.
in: Medizinische Untersuchungen
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