Noch ein Stöckchen
eikesmom, Montag, 19. März 2007, 23:50
Nach meinem ersten Stöckchen habe ich wieder eins zugeworfen bekommen von
Lichtblick.
Erzähl uns darüber, womit Du die meiste Zeit im Leben verbringst.
Schlafen und Lesen und Lernen - es gibt immer Neues zu entdecken und zu lernen.
Welchen Stellenwert nimmt in diesem Kontext Dein Blog ein?
Mein Blog ist mein Tagebuch, ich schreibe meine Gedanken auf, um sie zu ordnen. In erster Linie wirkt das Schreiben auf mich wie eine Therapie. Wenn ich anderen mit meinem Blog auch etwas geben kann, dann freue ich mich.
Würdest Du auch bloggen wenn Deine Inhalte von niemandem gelesen würden?
Ja, ich denke schon. Mit Feedback ist es aber schöner.
Spielt Geld eine Rolle, wenn du Dein Blog pflegst?
Nein.
Verbesserst Du unsere Welt mit dem was Du in Deinem Blog schreibst?
Ich weiß nicht, ob die Welt dadurch besser wird. Sie wird jedenfalls nicht schlechter ;-)
Wie lange möchtest Du noch bloggen?
Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ein Ende ist vorerst nicht geplant.
Erbringst du innerhalb oder ausserhalb der Blogosphäre ein soziales Engagement für unsere Gesellschaft?
Ich erziehe ein Kind. Kinder sind unsere Zukunft.
Was bedeutet für dich der Beginn eines neuen Tages?
Neuer Tag, neues Glück. Gespannte Erwartung, was der Tag bringen wird. Und erstmal ein gemeinsames Frühstück mit meinem Sohn. :-)
Was nimmst Du wahr, wenn Du Dich im Wald aufhältst?
Den Duft des Waldes, Sonnenstrahlen, die sich durch das Laub der Bäume durchmogeln, Vogelzwitschern, das Hämmern eines Spechts, den weichen Waldboden, das Knacken von Zweigen unter meinen Füßen.
Was denkst Du über Dein eigenes Sterben?
Ich habe vor langer Zeit mal geträumt, dass ich 94 Jahre alt werde (meine Oma ist 98 Jahre alt geworden). Natürlich weiß ich nicht, wann ich sterben werde, und möglicherweise werde ich nicht so alt, wenn meine Krankheit zurückkehrt. Aber ich bin voller Hoffnung, dass ich noch viele Jahre leben werde, um meinen Sohn aufwachsen zu sehen.
Ich wünsche mir zu gegebener Zeit einen sanften Tod. Ich möchte abends zu Bett gehen, einschlafen und am nächsten Morgen dann nicht mehr aufwachen.
Es mag vielleicht seltsam klingen, aber manchmal denke ich, ich habe mehr Angst vor anderen Dingen als vor dem (eigenen) Tod.
Schwierige Fragen waren das zum Teil. Und ich bin mir nicht sicher, wer dieses Stöckchen schon hatte. Vielleicht möchte
Frau Schlüsselkind das Stöckchen aufgreifen?
kerstin13
22.03.2007 23:56
Vielen Dank für´s Fangen:)
Heute war mein 1.Abend von der Fortbildung für die ambulante Sterbebegleitung. Es war sehr entlastend, dass ich dort meine Angst vor dem Tod äussern konnte und das Gefühl bekam, es ist in Ordnung, wenn ich im Kursende mit dem Ergebnis gehen würde, ich kann andere Menschen nicht beim Sterben begleiten.
Dadurch habe ich meine Stärken sehen können, weil meine Gedanken von den Befürchtungen befreit wurden und ich frage mich, wie ich diese Sorge nur haben konnte:)
Ob ich am Ende des Kurses keine Angst mehr vor dem Tod habe? Ich weiss es nicht und ich erwarte es nicht. Doch ich kann vielleicht besser darauf vertrauen, dass ich mich getragen fühlen werde, wenn es so weit ist...
eikesmom
23.03.2007 00:18
Ist es denn das Ziel, keine Angst vor dem Tod mehr zu haben? Muss man nicht unterscheiden zwischen der Angst selbst zu sterben und der Angst vorm Sterben anderer nahestehender Menschen? Ich weiß nicht, ob das normal ist, aber ich hätte viel mehr Angst davor, dass meine Angehörigen sterben, als ich selbst. Es wird eine Zeit kommen, in der meine Eltern diese Welt verlassen müssen, und davor graut mir. Meine Krankheit hat mir jedoch vor Augen geführt, dass ich vielleicht eher dran bin als gedacht - und das schreckt mich erstaunlicherweise weniger. Es kann mich nur dazu führen, jeden Tag so zu leben, als sei es mein letzter.
kerstin13
23.03.2007 15:24
Ja, wenn meine Eltern oder Axel oder meine Freunde sterben würden, das wäre auch sehr sehr schmerzhaft. Das verdränge ich vielleicht mehr.
Ich wünschte so sehr, ich hätte keine Angst vor dem Tod generell. Es macht mich so unfrei und wirkt sich auf mein Leben aus. Irgend ein Teil von mir sagt, dass meine Seele weiterleben wird. Ich fürchte mich am meisten davor, dass mein Bewusstsein ausgelöscht wird. Das ist so unfassbar für mich und mit einem negativen Gefühl verknüpft. Ich wünsche mir beim Leben und beim Sterben Angstfrei (relativ gesehen) zu sein. Gottvertrauen zu haben.
schluesselkind
25.03.2007 13:25
Danke fürs Stöckchen, liebe Frau Eikesmom. Aber wie Sie ja wissen, komme ich zur Zeit (noch) so wenig zum Bloggen und es wäre irgendwie zu einfach, das Blog jetzt mit Stöckchen zu füllen, direkt nach den Buchstöckchen schon wieder eines. ;-)
eikesmom
25.03.2007 13:27
Lassen Sie sich Zeit
liebe Frau Schlüsselkind. Es eilt ja nicht.
schluesselkind
25.03.2007 14:24
Gut, dann lege ich es erstmal hier ins Regal. Da befindet es sich in zahlreicher und guter Gesellschaft.
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