Es wird besser, aber...
Nachdem ich die Begleitmedikamente gegen die Übelkeit abgesetzt hatte (genau nach Vorschrift!), hatte ich gleich viel mehr Elan. Gestern bin ich unterwegs gewesen, habe mich um Formalitäten gekümmert, damit mein Krankengeld gezahlt werden kann. Voraussichtlich bis September werde ich arbeitsunfähig sein. Das Jahr hat erst angefangen, und wenn man bedenkt, September! Da ist das Jahr schon zu drei Vierteln um - da wird einem ganz anders.

Prompt als die Nebenwirkungen, die ich der Chemotherapie zuschreibe, erträglich werden, kehrte mein Schnupfen zurück. :-( So etwas Blödes! Ich merke auch, ich bin ständig am Frieren. Ich habe oft so Kälteschauer, es kribbelt am ganzen Körper und ich bekomme eine Gänsehaut. War aber eigentlich klar, jetzt ist das Immunsystem fast unten, Erkältungsviren haben jetzt leichtes Spiel bei mir. Ich hoffe nur, dass ich mir nichts Schlimmeres einfange.

Im übrigen merke ich, wie es in meinem Körper drunter und drüber geht. Es funktioniert eigentlich alles nicht mehr so perfekt. Jetzt wird mir klar, welch Wunderwerk der Natur ein gesunder Körper ist, dessen Zellen ein eingespieltes Team darstellen. Man nimmt das als viel zu selbstverständlich hin! Erst wenn es an allen Enden hakt, merkt man, wie wertvoll die Gesundheit ist.

In diesen Tagen bekomme ich nicht wirklich viel geregelt. Meine Ärztin sagt, ich soll mich ausruhen. Mein Mann schmeißt den Haushalt, und er macht das wirklich gut. Nicht nur deswegen würde ich ihn jederzeit wieder heiraten!
in: Brustkrebs
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