Wie soll ich mich entscheiden?
Ich war eigentlich immer ein Mensch, der sich gut entscheiden konnte und dann auch mit der Entscheidung leben konnte - auch wenn es mal - vorsichtig ausgedrückt - nicht optimal lief. Ich habe mich dann immer gefragt: würdest du es genauso machen, wenn du wieder vor dieser Entscheidung ständest? Und meistens war die Antwort : ja.
Insofern habe ich ein großes Vertrauen darin, dass ich meinen Weg gehen werde, egal, wie auch immer, wo auch immer ich abbiege.
Mein Mann sagte mir gestern wieder einmal: Lass Deinen Bauch entscheiden. Der Bauch weiß immer, was das Richtige ist. Wenn Dein Verstand A sagt, und Dein Bauch grummelt, dann ist was nicht in Ordnung, dann muss man A überdenken (vorausgesetzt, das Bauchgrummeln rührt nicht gerade da her, dass man seit langem nichts mehr gegessen hat...;)).
Denn nichts ist schlimmer, als auf einem Weg zu sein, bei dem man mit sich nicht im Reinen ist.

Dennoch spielen belegbare Fakten immer noch eine große Rolle bei wichtigen Entscheidungen. Ich informiere mich, soviel es eben geht.
Dann geht es ans Bewerten. Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
Wenn ich im Internet in Krebs-Foren über den Aussagen Betroffener brüte, dann weiß ich, das sind zumeist jene, denen es eher schlecht geht. Einer, dem es gut geht, schreibt eher nicht in solchen Foren, sondern lebt glücklich sein Leben anderswo. Aber ich weiß nicht, wie viele das im Vergleich zu den Forenschreibern sind. D.h. ich weiß im Grunde nicht, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, genau jene unangenehme Nebenwirkung einer Therapie zu erleiden, von der ich im Internetforum lese.
Dann gibt es Quellen über statistische Auswertungen.
Zum Beispiel:
Von 10000 Frauen sterben 47 weniger an Eierstockkrebs, wenn sie sich prophylaktisch die Eierstöcke entfernen lassen im Vergleich zu nicht Operierten. Aber: es sterben mehr als 800 mehr an Herzkreislauf-Erkrankungen durch die Folgen der Eierstockentfernung.
Quelle: http://www.femica.at/eierstockentfernung/eierstoecke_sind_wichtig/index.htm
Das spricht für mich eindeutig gegen eine Operation, zumal ich ja nicht mal von Eierstockkrebs betroffen bin. Hätte ich Eierstockkrebs, wäre es keine Frage, dann müssten die Dinger raus. Und ich würde mit den Folgen leben lernen.
Die für mich entscheidende Frage ist: wie groß ist mein Risiko eines Rezidivs, wie stark kann ich es senken, durch Zoladex oder durch Eierstockentfernung, und bin ich bereit, dies durch ein erhöhtes Risiko anderer Krankheiten zu erkaufen?
in: Brustkrebs
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